Der Schnitt |
Zur Pflege gehört auch immer der Schnitt. Nun hört man von überall her, dass Hamamelis niemals geschitten werden sollten. Das ist nicht ganz richtig, oder glauben sie, dass in der Baumschule gute Qualitäten ganz ohne Schnittmaßnahmen erzielt werden können? Durchaus nicht. Aber eines stimmt: Hamamelis gehört zu den Gehölzen wie Blütenhartriegel oder Magnolien, (mit denen auch wieder verwandtschaftliche Verbindungen bestehen), die nur sehr schwer schlafende Augen aktivieren können. Was sind schlafende Augen. Ganz einfach - das sind Triebknospen, die nicht zum Austrieb gebraucht worden sind, sich zurückgebildet haben und unter der Rinde schlummern. Bei Bedarf, z.B. durch einen starken Rückschnitt, können sie durch den Saftdruck im Holz wieder hervordrücken und neue Triebe bilden. Hamamelis bildet nur wenige dieser schlafenden Augen. Bei hartem Rückschnitt wäre es also sehr unsicher, ob an dem Triebteil, der noch an der Pflanze verbleibt, irgendwo Augen verborgen sind, die noch austreiben könnten. Aus diesem Grund ist es richtig, wenn man sagt, niemals Hamamelis sehr hart zurückschneiden. Falls es sich doch nicht vermeiden lässt, sollte die Kraft des Neuaustriebs immer auf einen kleinen Seitenzweig umgeleitet werden, damit sich die Pflanze leichter regenerieren kann. Ein Pflegeschnitt hingegen, erfolgt nach den harten Frösten ab Anfang März bis kurz vor dem Neuaustrieb. Er sollte sich nur auf den Bereich des Jaherszuwachses aus dem Vorjahr beschränken. Man kürzt dabei die Zweige so weit ein, dass mindestens 3 bis 4 starke Knospen an der Pflanze verbleiben. |