Magic Winter

An den Boden stellen die verschiedenen Hamamelisarten ganz unterschiedliche Ansprüche. Allerdings haben die durch Züchtung entstandenen Sorten die gleichen Bodenansprüche wie ihre Naturformen, aus denen sie gezüchtet worden sind. Nur dürfen wir hier nicht vergessen, dass meist nur reine Hamamelis „mollis“ und „japonica“ aus Samen gezogen und somit wurzelecht sind und die Standortbedingungen ihrer Art brauchen. Diese ähneln den der Rhododendren sehr (mehr darüber im Kapitel „Wo stammen unsere Hamamelis her“).

Alle Sorten, die es im Handel gibt, sind als Jungpflanze in den Baumschulen veredelt worden, denn sie bewurzeln sich als Streckling oder Steckholz nicht im ausreichendem Maße. Diese veredelten Pflanzen stehen also nicht auf der eigenen Wurzel, sondern sie werden auf Jungpflanzen einer Hamamelis Art gesetzt, die sich leicht über Saat vermehren lässt. In der Regel werden Sämlinge von der etwas bodentoleranteren und frosthärteren Hamamelis virginiana als Unterlage verwendet. Sie gedeihen sowohl auf humosem wie auch auf sandigerem Boden. Wichtig ist nur, dass der Untergrund tiefgründig genug ist und nicht zur Verdichtung neigt. Staunässe oder ein schwerer Boden mit wenig Bodenluft, kann schnell zu Wurzelfäule und somit zum Absterben der Pflanze führen.

Deshalb heißt es stets, dass alle gut kultivierten Böden bestens als Standort geeignet sind. Sie sollten eine gute Krümelstruktur haben, was auf ein intaktes Bodenleben schließen lässt, ausreichend nährstoffreich und humos sein. Ganz wichtig ist eine ausreichende Grundfeucht im Sommer, denn Hamamelis besitzt ein sehr flaches, lockeres und weit verzweigtes Wurzelsystem. Die Saugwurzeln sind hellbraun, fast glasig und sehr fein und daher auch sehr anfällig auf Verletzungen. Deshalb sollte man nie den Boden unter einem Hamamelis umgraben oder allzu oft bewegen, da sonst das feine Wurzelwerk sehr leicht zerstört werden kann. Das Beste wäre, den Boden direkt unter dem Hamamelis mit Mulch abzudecken oder, wie oben schon erwähnt, mit bodendeckenden Pflanzen zu begrünen.

Würde der Boden brach liegen, so erhitzte er sich im Sommer durch die Sonneneinstrahlung stark und trocknet zudem aus. Das schadet dem Wurzelwerk auf Dauer und beeinträchtigt das Wachstum nachhaltig. Ferner haben alle Hamamelis, gerade am Anfang der Wachstumsperiode bis zum Sommer, einen hohen Feuchtigkeitsbedarf. Eine Unterversorgung würde zu einer Wachstumsdepression führen.